Gemeinde Untergruppenbach (Druckversion)

Prävention an Musikschulen

Was steckt hinter dem Projekt „gesunde musikschule®“?
Ziel des Projekts ist, die Erkenntnisse der Musikphysiologie und –psychologie sowie medizinische Aspekte beim Musizieren alltagstauglich und praxisnah in den Musikschulunterricht zu integrieren. Die Basis bildet, Nachwuchsmusizierenden ein solides Grundwissen über Stressbewältigungstechniken, physiologische Haltung am Instrument und andere Bewegungserfahrungen in Ergänzung zum Instrumentalspiel weiterzugeben. So kann Haltungsschäden und Überlastungen, aber auch mentalen Problemen, wie zum Beispiel Auftrittsängsten, vorgebeugt werden. Durch das erlernte gesunde Musizieren können die Schüler:innen von „gesunden musikschulen®“ bis ins hohe Alter hinein mit Freude und Ausdauer musizieren.
 
Wer kann am Projekt teilnehmen?
Das Projekt richtet sich an Musikschulen in ganz Deutschland, die Gesundheitsförderung und Prävention für ihre Schüler:innen betreiben möchten. Auf dem Weg zur „gesunden musikschule®“ wird mindestens ein Mitglied des Lehrkörpers zur Ansprechperson für die Gesundheit von Musizierenden an der Musikschule qualifiziert.
 
Warum ist gesundes Musizieren überhaupt so wichtig?
Musizieren bedeutet viel mehr als nur ein Instrument zu beherrschen. Es fördert und fordert die physiologischen, emotionalen und kognitiven Fähigkeiten von Musizierenden gleichermaßen. Deshalb ist es wichtig, Kindern von Anfang an die wichtigsten musikphysiologischen und -psychologischen Grundlagen zu vermitteln. Sie lernen unbeschwert und profitieren ihr Leben lang von dem vermittelten Wissen. Das Projekt „gesunde musikschule®“ unterstützt Musikschulen dabei, präventiv aktiv zu werden und sowohl Lehrende als auch Schüler:innen ganzheitlich zu fördern. 
 
Weshalb eignen sich Musikschulen dafür, gesundes Musizieren aktiv zu fördern?
Für die Gesunderhaltung ihrer Schüler:innen kommt den Musikschulen eine hohe Bedeutung zu, nicht zuletzt aufgrund der Vorbildfunktion: Musikschullehrende sind oft erste Ansprechpersonen beim Erlernen eines Instruments. Sie verfügen dabei über ein enormes Potential, in Sachen Prävention aktiv zu werden. Denn sie begleiten junge Menschen beim Erwachsenwerden, der Zeit, in der die Persönlichkeitsentwicklung, aber auch Verhaltensweisen und Lebensstile geprägt und gefestigt werden.
 
Wie sieht eine Projektteilnahme aus
Der Zertifizierungsweg zur „gesunden musikschule®“ besteht aus drei Schritten. 
 
Im 1. Schritt wird von mindestens einer Lehrkraft die Ausbildung durchlaufen. Die Inhalte der Ausbildungsabschnitte sind speziell auf die Gegebenheiten des Musikschulunterrichts zugeschnitten.

Modul 1: Physiologische Grundlagen des Musizierens
Modul 2: Psychologische Aspekte beim Musizieren
Modul 3: Körperwahrnehmung & Somagogik (Feldenkrais und Alexander-Technik)          
Modul 4: Integration der Musikphysiologie in die Übe- und Unterrichtspraxis
Modul 5: Aspekte der Prävention & seelischen Gesundheitsförderung im Musikschulalltag
 
Im 2. Schritt sensibilisieren die Teilnehmenden ihr Kollegium für die erlernten Inhalte. So wird gewährleistet, dass das Projekt von der gesamten Musikschule aktiv gelebt wird und alle Schüler:innen davon profitieren.
 
Im 3. Schritt wird ein öffentlicher Aktionstag rund um das Thema „Fit mit Musik“ an der Musikschule veranstaltet. Im Anschluss erhält die Einrichtung das Zertifikat „gesunde musikschule®“. Dieses wird durch Schloss Kapfenburg und die Techniker Krankenkasse verliehen.

Das Zertifikat "gesunde musikschule®" darf nur dauerhaft verwendet werden, wenn die Musikschule sich alle 2 Jahre rezertifiziert.

http://www.musikschule-schozachtal.de//de/unsere-musikschule/gesunde-musikschule